Erd- und Tiefbau

Stadtwald Marburg

Erdbau StadtwaLd Marburg

Die ehemalige Tannenbergkaserne im Marburger Stadtwald ist inzwischen eine städtische Liegenschaft und soll schrittweise einer zivilen Nutzung zugeführt werden. Doch bevor dies geschehen kann, ist noch einiges zu tun. 10.000 Kubikmeter Erde werden beispielsweise maschinell gesiebt. Für Außenstehende eine simple Aufgabe: Erdreich wird
ausgebaggert, gesiebt und die alte Baugrube wieder verfüllt. Wer aber hinter dem Bauzaun beobachtet, kann weder
den großen Planungsaufwand noch den Aspekt Sicherheit sowie das Kostenmanagement dieses Projektes erahnen. Alte und verlassene militärische Liegenschaften haben häufig die Eigenart, dass kaum Dokumentationen vorliegen, was im Boden versteckt sein könnte. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Arbeiten der Balzer-Teams unter Aufsicht des hessischen Kampfmittelräumdienstes stattfanden, da die Situation im Stadtwald Marburg zunächst völlig unklar war. Munition wurde nicht gefunden, dafür aber eine Menge Bauschutt aus der Vornutzung. Die 10.000 Kubikmeter Material wurden ausgebaut und seitlich gelagert. Mittels einer großen Siebanlage mit einer Grundfläche von 16 x 16 Metern wurde das Material separiert und gemäß der Eignung wieder schichtweise eingesetzt. Der angefallene Betonabbruch wurde vor Ort gebrochen. Stabilisiert wurden die Lagen durch die Einfräsung von Kalk und Zement. Die Qualitätsüberwachung für einen fachgerechten Untergrundaufbau wurde durch einen Geologen betreut.


Eine ökologische Alternative für den Baugrund in Marburg: Bei einer konventionellen Vorgehensweise würden die 10.000 Kubikmeter in unzähligen LKW-Fuhren zu einer Deponie transportiert und kostspielig entsorgt werden. Hier wurde der Aushub nur wenige hundert Meter entfernt gelagert werden und konnte so ohne lange Strecken zurückzulegen wiederverwendet werden. Außerdem wäre unter normalen Bedingungen zur Stabilisierung zusätzliches Material notwendig gewesen. Auch das ist bei der Baustelle im Ortsteil Marburg Ockershausen entfallen. Zur Optimierung des Baustellenablaufes wurde das Arbeitsfeld zudem von einer Drohne vermessen. Der Einsatz der Raupen und Bagger wurde durch GPS-Steuerung optimiert. Mit anderen Worten: Sorgfalt und High-Tech verwandeln einen Schutthaufen in einen verlässlichen Baugrund, auf welchem bald eine Kita errichtet wird.

weitere Eindrücke des Projekts

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Daniel
Fuchs
Leitung Bereich Erd- und Tiefbau